Dienstag, 16. Januar 2024

Damians Heimatwelt

Der ursprüngliche Name von Damians Heimatwelt, Nevicon, hatte sich für mich noch nicht ganz richtig angefühlt. Das hat auch damit zu tun, dass mir Ideen gekommen sind, was der Ursprung des Namens sein könnte. Inzwischen gefällt mir "Nevadon" besser und es handelt sich nicht mehr um einen Mond, sondern um die größte Landmasse auf diesem Mond.

Der Mond Limnos ist größtenteils von einem flachen Ozean, dem Limnianischen Ozean, und seinen Nebenmeeren bedeckt. Geologische Untersuchungen legen nahe, dass vor einigen hundert Millionen Jahren ein riesiger Asteroid auf der Nordhalbkugel des Mondes eingeschlagen ist. Der dabei entstandene Krater stellt heute mit der Kantosee die tiefste Region auf der Oberfläche des Mondes dar. Der Kraterrand ist im Laufe der Zeit zu einer ringförmigen Inselkette erodiert, dem Kantoarchipel.

Auf der dem heutigen Kantoarchipel gegenüberliegenden Seite des Mondes sorgte die Druckwelle für die Entstehung mehrerer Vulkane, die große Mengen von Magma auswarfen und dadurch den besagten Kontinent Nevadon schufen.

Limnos wurde nur einmalig von menschlichen Siedlern aus dem irdischen Sonnensystem erreicht, wenn auch von einem sehr großen Siedlerschiff. Limnos war ursprünglich nicht das Ziel der Reise gewesen, nach einem schwerwiegenden Zwischenfall war er aber die einzige Chance für eine Notlandung. Als Landepunkt der Landemodule wurde mit Nevadon die größte Landmasse ausgewählt, auf der dann auch tatsächlich alle Module aufkamen, die den Eintritt in die Atmosphäre heil überstanden. Nur ein einziges Modul, das vollkommen unkontrolliert abgeworfen wurde, konnte in der Nähe des Kantoarchipels notwassern.

Dieses Modul trug den Namen "Kanto", da der Großteil seiner Passagiere aus Japan stammte, und gab dem Archipel und der dort entstehenden Kolonie den Namen. Die auf Nevadon gelandeten Siedler kamen aus unterschiedlichen Ländern, wenn auch viele aus dem englischsprachigen Raum gekommen sein dürften. Auf jeden Fall hat die kürzliche Wiederentdeckung von Aufzeichnungen über die Kultur um die Wende zum dritten Jahrtausend dort zu einer gewissen Renaissance der amerikanischen Kultur geführt.

Nevadon und Kanto hatten über den Großteil der menschlichen Präsenz auf Limnos hinweg keine Ahnung von der Existenz der jeweils anderen Kolonie, vor allem, weil es für beide Seiten sehr lange dauerte, wieder einen technologischen Stand zu erreichen, der dies erlaubte. Der Kontakt zueinander kam erst an der Wende zum Weltraumzeitalter wieder zustande. Beide Staaten bündelten in der Folge ihre Kräfte für ein gemeinsames Weltraumprogramm, denn ironischerweise hatten die Menschen auf beiden Hemisphären von Limnos durch aus dem All aufgefangene Radiosignale früher Hinweise auf weitere menschliche Siedlungen auf benachbarten Welten als auf einander.